Kennst du das, wenn du an deinem Handy bist und versuchst dich einfach schnell über etwas zu informieren, dann aber 30 Sekunden Ladezeit abwartest und 5-mal zoomen musst, um etwas lesen zu können? Dann ist diese Seite nicht für Mobile Geräte optimiert und der Prozess war alles andere als einfach und schnell. Um zu verstehen, dass diese Hindernisse sich schlecht auf eine Website auswirken, muss man wirklich kein Profi sein. Wenn du wissen möchtest, wie du deine Website optimal für alle Geräte optimieren kannst, ist das dein Artikel.
Kurzfassung: Was ist Responsive Webdesign?
Responsive Webdesign ist ein Konzept für die Gestaltung von Websites, bei dem sich die Website auf jedem End-Gerät optimal bedienen lässt.
Definition
Responsive Webdesign ist ein Konzept für die Gestaltung von Websites, bei dem sich die Darstellung der Seite an das verwendete Endgerät anpasst. Das bedeutet, dass die Website auf unterschiedlichen Geräten wie Desktop-Computern, Laptops, Tablets und Smartphones gleichermaßen gut lesbar und leicht bedienbar ist.
Funktion
Beim Responsive Webdesign werden flexible Layouts und responsive Inhalte verwendet, die sich automatisch an die Bildschirmgröße und -auflösung des Geräts anpassen. So wird sichergestellt, dass die Inhalte der Website auf jedem Gerät gut lesbar und navigierbar sind, ohne dass der Benutzer scrollen oder zoomen muss.
Warum ist Responsive Webdesign wichtig?
Responsive Webdesign ist wichtig, da immer mehr Menschen das Internet über mobile Geräte nutzen und somit die Bedeutsamkeit dafür steigt, dass Websites auf diesen Geräten gut funktionieren. Laut einer Studie sind mittlerweile rund 82 % der deutschen mobil unterwegs. Eine Website, die nicht responsiv ist, kann für Benutzer auf mobilen Geräten schwer zu nutzen sein und kann dazu führen, dass sie die Seite verlassen und zu einer anderen Seite wechseln.
Die Benutzerfreundlichkeit und Nutzbarkeit von Websites zu verbessern ist die oberste Priorität des Responsive Webdesigns, damit die Website von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann.
Wann ist Responsive Webdesign sinnvoll?
Die Antwort ist einfach: Immer. Jede Website sollte responsive sein.
Für neue Websites empfiehlt es sich daher, von Anfang an Responsive Webdesign zu verwenden. Diese Vorgehensweise wird auch als „Progressive Enhancement“ bezeichnet.
Als „Graceful Degradation“ hingegen wird die responsive Optimierung einer bereits bestehenden Seite bezeichnet, wobei die Inhalte der Seite bestehen bleiben. Der Vorteil: Es wird kein neues Design und keine neue Entwicklung benötigt.
Wie gestalte ich meine Website responsive?
1. Flexbox und Grid: Diese Tools ermöglichen es, dass Elemente auf der Webseite in einem flexiblen Raster angeordnet werden, sodass sie sich automatisch an die Größe des Bildschirms anpassen.
2. Prozentangaben statt fester Größen: Indem man Prozentangaben für die Größen von Elementen verwendet, werden diese automatisch proportional zu anderen Elementen und zur Größe des Bildschirms angepasst.
3. Media Queries: Mit Media Queries können bestimmte CSS3-Regeln bestimmt werden, die nur dann angewandt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, z.B. wenn eine spezifische Bildschirmgröße verwendet wird.
4. Optimierung für Touchscreen-Geräte: Viele Benutzer surfen auf Touchscreen-Geräten wie Smartphones und Tablets. Es ist wichtig, z.B. größere Buttons oder Links zu verwenden, um sie leichter antippen zu können.
5. Ladezeit-Optimierung: Eine schnell ladende Webseite ist essenziell für alle Benutzer, die über eine langsamere Internetverbindung verfügen. Mobile User, die sich über das mobile Netz im Internet befinden, sind besonders betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass die Webseite möglichst effizient geladen wird, indem man zum Beispiel Bilder optimiert und unnötige Codezeilen entfernt. Nutze dafür Plugins oder füge Bilder im WebP-Format ein.
Vorteile
Die Kosteneinsparung ist der primäre, ursprüngliche und praktische Vorteil für das Responsive Webdesign. Anstatt separate Websites für verschiedene Geräte wie Desktop-Computer, Laptops, Tablets und Smartphones zu erstellen, reicht es aus, nur eine Website auf alle Geräte anzupassen. Dies spart die sowohl die Entwicklungskosten als auch die Kosten für das Management und die Pflege von mehreren Websites.
Hürden
Bei der Erstellung einer responsiven Website können schnell Fehler unterlaufen, wenn man kein System hat. Behalte deshalb unbedingt die Reihenfolge im Optimierungsprozess bei. Optimiere z.B. von Desktop zu Tablet zu Mobile oder umgekehrt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Responsivität einer Website testen kann. Eine Möglichkeit ist das Verwenden von Emulatoren oder Simulatoren, die es ermöglichen, die Website auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen zu testen, ohne tatsächlich die Geräte besitzen zu müssen.
Eine andere Möglichkeit ist das Testen auf echten Geräten. Dies bietet die Möglichkeit, die Website auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen zu testen und sicherzustellen, dass sie auf allen Geräten funktional ist.
Zusammenhang: Mobile First Indexierung & Responsive Webdesign
Google kündigte im Jahr 2021 an, alle Websites auf die „Mobile First Indexierung“ umzustellen. Das bedeutet, dass ab März 2021 für alle Seiten die mobile Ausführung für die Indexierung und das Suchmaschinenranking verwendet. Die mobile Version muss dabei jedoch nicht deckungsgleich zur Desktop-Version sein, wie bekannt gegeben wurde. Der Erstellung eines Designs mit dem „mobile first“- Ansatz wird dadurch noch mehr Bedeutung zugewiesen.
Trotzdem werden die Grenzen der Akzeptanz bei Unterschieden zwischen der Desktop- und der Mobile-Version einer Website mittlerweile verhältnismäßig hart gezogen, da bereits einige Zeit seit der Umstellung vergangen ist. Eine optimale Nutzerfreundlichkeit wird von Google erwartet. Google empfiehlt mit der Umstellung auf die mobile-first Indexierung die Anwendung eines responsiven Designs, weil alle nicht-optimierten Seiten, bei den Google Suchergebnissen nicht mehr präferiert angezeigt werden würden.
Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinen bevorzugen Websites, die für mobile Geräte optimiert sind. Eine responsive Website wird somit weiter oben in den Suchergebnissen angezeigt und generiert mehr Besucher für deine Website. Zwei Faktoren, die zu einem besseren Ranking führen, sind die Verweildauer der Nutzer durch eine bessere User-Experience und eine niedrigere Absprungrate (Bounce Rate) für mobile Geräte. Beide werden durch ein wohl ausgeführtes Responsive Webdesign verbessert.
Der Entwicklungsaufwand hängt von der Größe der Webseite, als auch von der Komplexität und dem Funktionsumfang der Website ab. Der Entwicklungsaufwand lohnt sich jedoch aus SEO-Sicht auf jeden Fall.
Unterschiede von Smartphone zu Desktop
- Deutlich kleinerer Bildschirm
- Im Hoch- und Querformat nutzbar
- Touch Bedienung
- Eventuell weniger Datenrate durch mobiles Netz (3G oder Edge)
- Direkte Verknüpfungen zu Apps, z.B. Google Maps oder Telefon
Die Bildschirmgröße ist der offensichtlichste Unterschied bei den verschiedenen Endgeräten, jedoch nicht der Einzige.
Zum Beispiel die Verwendung von Links gestaltet sich bei mobilen Geräten schwieriger, da die Schriftgröße deutlich kleiner ausfällt. Eine passende Lösung für Probleme bei mobilen Geräten muss daher gesondert ausgearbeitet werden.
Welche verschiedenen Endgeräte gibt es denn überhaupt?
- TVs z.B. über Spielkonsole oder Smart-TVs (i.d.R. 2880px / 30″ bis 6720px / 70″ +)
- Desktop Computer Monitore (i.d.R. 1632px / 17″ bis 2592px / 27″ +)
- Notebooks / Laptops (i.d.R. 1248px /13″ bis 1632px / 17″)
- Subnotebooks (i.d.R. ca. 960px / 10″ bis 1248px / 13″)
- Tablet-Computer (i.d.R. 672px / 7″ bis 1152px / 12″) – Hoch- & Querformat
- Smartphones oder ähnliches (i.d.R. unter 480px / 5″) – Hoch- & Querformat
Tipps zur Erstellung einer responsiven Website
Wenn du eine responsive Website erstellen möchtest, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Eine Sache davon ist die Verwendung von responsivem Bild- und Medienmaterial, damit auf jedem Gerät eine saubere Optik gewährleistet werden kann. Dies kann durch die Verwendung von sogenannten „responsive Images“ erreicht werden, die mithilfe von HTML5– und CSS3-Code skaliert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von „srcset“- und „sizes“-Attributen im img-Tag, um mehrere Bilder mit unterschiedlichen Auflösungen bereitzustellen und dem Browser mitzuteilen, welches Bild für welches Gerät am besten geeignet ist.
Nicht zu vergessen ist außerdem auch die automatische Anpassung aller Videos an die Bildschirmgröße. Die Verwendung von Video-Players mit responsiver Funktion ist dabei empfehlenswert.
Fazit: Responsive Webdesign – der Standard für einen modernen Webauftritt
Ein optimierter Webauftritt für alle Endgeräte sollte der Standard für jedes Unternehmen im Internet sein. Egal ob die Website neu erstellt wird, oder eine bereits bestehende Website dafür optimiert werden muss. Denn ein Responsive Webdesign bietet viele Vorteile sowohl für User als auch für das Unternehmen.
Für Benutzer ist es wichtig, dass sie Websites problemlos auf verschiedenen Geräten aufrufen können, ohne dass das Layout der Website durcheinandergerät.
Das Unternehmen profitiert durch die bessere Benutzbarkeit sowohl durch bessere Conversion-Rates als auch durch eine bessere Sichtbarkeit bei Google.
Insgesamt kann man daher schlussfolgern, dass ein Responsive Webdesign eine Win-win-Situation für Unternehmen und vor allem für den User schafft.